Definition Open-Source-Software (OSS): OSS bezeichnet quelloffene Programme, deren Quellcode öffentlich einsehbar und (kosten-)frei nutzbar ist. Sie steht im Kontrast zu proprietärer Software, bei der Nutzer*innen keinen Einblick oder Veränderungsrechte haben. Quelloffene Software bietet die volle Kontrolle über die in ihr enthaltenen Algorithmen und damit über die Daten, die man ihr anvertraut. OSS kann Abhängigkeiten von kommerzieller Software reduzieren. Und wer tiefer einsteigt, dem bietet sie außerdem die Möglichkeit, Anpassungen, Erweiterungen und Fehlerbehebungen selbst durchzuführen – und an die Community zurückzuspielen.
Auch OTTO setzt seit Jahren auf Open Source – nicht nur als Nutzer, sondern aktiv als Mitgestalter. In diesem Artikel zeigen wir, wie wir zur Open-Source-Community beitragen, welche Vorteile das für unsere Entwickler*innen bringt und warum wir Open Source als essenziellen Teil unserer Tech-Strategie verstehen. Neugierig, wie OTTO die Zukunft der Softwareentwicklung aktiv mitgestaltet und welche Chancen das für dich bereithält? Dann lies weiter.
Open Source Software bietet zahlreiche Vorteile – sowohl für Entwickler*innen als auch für Unternehmen wie OTTO. Die wichtigsten im Überblick:
Behörden und Unternehmen erkennen mehr und mehr, dass es eine gute Idee sein kann, Open-Source-Lösungen als Alternative zu geschlossenen Systemen ins Auge zu fassen. Das Stichwort der Stunde lautet „Digitale Souveränität“. Dänemark und Schleswig-Holstein kehren Microsoft den Rücken und wechseln zu Linux und LibreOffice, die Bundeswehr und das Gesundheitswesen setzen in Zukunft auf OpenDesk. Auch OTTO war zum Thema Technologieabhängigkeit jüngst in den Medien vertreten und setzt schon lange auf Open Source Software.

Einige bekannte Open-Source-Produkte bilden das Rückgrat unserer Shop-Plattform, die gemeinsam von sehr vielen Teams mit individuell unterschiedlichen Tech-Stacks betrieben wird. Einen Überblick geben die vielen Beiträge in unserem Tech-Blog, die zum Beispiel über die Einführung von Apache Kafka, über Terraform oder über die Togglz-Library berichten, die wir einsetzen.
In diesem Beitrag geht es jedoch nicht um die Nutzung von Open Source als freie Alternative zu eingekaufter Closed-Source-Software, sondern darum, wie OTTO als Anbieter von Open Source zur Community beiträgt und inwiefern dies für unsere Entwickler*innen eine motivierende Ergänzung zum täglichen Arbeiten an internen Systemen darstellt.

Open Source bietet OTTO und vor allem unseren Entwickler*innen zahlreiche Vorteile. Schon seit über zehn Jahren sind wir als otto-de auf GitHub als Organisation vertreten und bieten einige unserer Projekte als Open Source Software an. Das erhöht die Transparenz und ermöglicht einen aktiveren Austausch mit der internationalen Entwickler*innen-Community. Durch die gezielte Veröffentlichung interner Tools und Bibliotheken schaffen wir nicht nur eine qualitativ hochwertige und gut dokumentierte Codebasis, sondern fördern auch den Weg zu innovativen Lösungen.
Wir begrüßen es außerdem auch, wenn Kolleg*innen an externen Open-Source-Projekten mitarbeiten, die bei uns eingesetzt werden. Natürlich bedeutet das einen gewissen Mehraufwand, denn jedes Projekt braucht aktive Pflege und Aufmerksamkeit. Insbesondere Sicherheitslücken müssen - im Fall der Fälle - selbstverständlich schnell behoben werden, aber auch andere Bugs und Feature-Requests sollten in angemessener Zeit bearbeitet werden. Wir sind aber überzeugt: Diese Arbeit lohnt sich!
In unseren internen „Tech Rules of Play“ ist festgelegt, dass selbsterstellte Bibliotheken, die teamübergreifend genutzt werden, als Open-Source-Projekte veröffentlicht werden sollen. Dies geschieht, um die Qualität und Dokumentation dieser Werkzeuge sicherzustellen. Die abnehmenden Teams sollen sich darauf verlassen können, die gleiche Qualität vorzufinden, wie bei anderen Open-Source-Projekten.
In einigen Fällen, in denen sich die Bibliotheken auf rein interne Systeme beziehen, kann es auch sein, dass ein Inner-Source-Projekt entsteht. Dies sind quelloffene Tools, die nur innerhalb von OTTO verwendet werden, jedoch denselben Qualitätsstandards folgen.
Interessanterweise stellt diese Regelung eine gezielte Ausnahme im sonst stark verankerten Shared-Nothing-Konzept dar. Normalerweise setzen wir auf dieses Prinzip, um Abhängigkeiten zwischen Teams und damit gegenseitige Blockaden zu minimieren. Das bringt uns hohe Unabhängigkeit und Geschwindigkeit. Doch in Fällen, in denen die gemeinsame Nutzung von Software einen Mehrwert in puncto Qualität und Wartbarkeit bietet und außerdem dazu führt, Mehrfacharbeit zu vermeiden, ist der Schritt zur Open-Source-Veröffentlichung ein Gewinn – für das gesamte Unternehmen, für andere Interessierte, und für die individuelle Впередentwicklung unserer Entwickler*innen.
Um diese vielfältigen Open-Source-Bemühungen besser zu steuern, haben wir bei OTTO das Open Source Advisory Board (OSAB) ins Leben gerufen. Das OSAB besteht derzeit aus acht Entwickler*innen, die aus verschiedenen Abteilungen stammen und primär in ihren funktionalen Teams unterwegs sind. Viele von ihnen betreuen ein oder mehrere Open-Source-Projekte und teilen die gemeinsame Vision, Open Source bei uns weiter voranzutreiben und die Vorteile für Entwickler*innen und das Unternehmen zu maximieren. Das OSAB übernimmt folgende Aufgaben:
Unser Open Source Advisory Board ist noch recht jung, wir haben es im Herbst 2023 gegründet. Wir sind überzeugt, dass es einen wichtigen Beitrag für uns leisten kann. Für unsere Entwickler*innen bietet die Veröffentlichung eigener Tools nicht nur eine Plattform zur Selbstpräsentation und zur fachlichen Впередentwicklung, sondern sie stellt auch einen klaren Mehrwert für die Zusammenarbeit und die Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen dar.
Durch die Veröffentlichung von Code setzen wir ein Zeichen für Transparenz und Qualität, welches langfristig nicht nur die Softwarelandschaft bei OTTO, sondern auch die Reputation und das Fachwissen unserer Entwickler*innen fördert. Ganz deutlich muss auch betont werden, dass eine aktive Mitarbeit der Teams erforderlich ist, um attraktive Open-Source-Projekte zu erstellen und zu pflegen. „Nebenbei“ oder „ganz von allein“ entsteht keine erfolgreiche OSS.
Möchtest du bei unseren Open-Source-Initiativen aktiv werden?

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